Merken

Studium abbrechen - diese Möglichkeiten hast du

Studieren ist nicht für jeden das Richtige. Manch einer möchte nach kurzer oder längerer Überlegung damit aufhören und sein Studium abbrechen. Wir geben dir Infos und Tipps rund um den Studienabbruch.

Du hast dich für ein Bachelorstudium entschieden und merkst, dass du unzufrieden mit deiner Entscheidung oder schlichtweg mit dem Lernpensum überfordert bist? Dann solltest du etwas ändern. Frage dich am besten erst einmal, ob du vielleicht mit einem Studiengang-, Studienfach- oder Hochschulwechsel die Probleme aus dem Weg räumen kannst. Der Besuch einer Studien(fach)beratung kann dir dabei helfen. Solltest du danach immer noch der Überzeugung sein, dass du dein Studium abbrechen willst, ist das eine mutige und in den meisten Fällen auch die richtige Entscheidung. Damit stehst du übrigens nicht alleine da. Laut dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) brechen immerhin 27 Prozent aller Bachelorstudenten ihr Studium ab. Die Gründe dafür sind ganz unterschiedlich. Grundsätzlich gilt allerdings: Entscheide nicht vorschnell. Solltest du gerade im ersten Semester sein, nutze am besten auch noch das zweite, um herauszufinden was du möchtest. 

Das Studium abbrechen – das sind die Alternativen

Steht deine Entscheidung, solltest du den Studienabbruch nicht auf die lange Bank schieben. Außerdem musst du herausfinden, was du stattdessen machen willst. Kommt vielleicht ein Gap Year für dich in Frage? In dieser Zeit könntest du zum Beispiel ins Ausland gehen oder einen Freiwilligendienst starten. Alternativ kannst du dich für eine duale oder schulische Ausbildung entscheiden. Vor allem viele duale Berufsausbildungen sind inhaltlich mit Studienfächern vergleichbar. Hast du etwa Informatik studiert, kannst du möglicherweise in der Ausbildung zum Informatikkaufmann, Fachinformatiker oder Informationselektroniker glücklich werden. Oder anstatt eines BWL-Studiums kannst du eine Ausbildung zum Betriebswirt für allgemeine Betriebswirtschaft oder Betriebswirt im Außenhandel abschließen. Wer vorher Chemie studiert hat, findet in den Berufsausbildungen Chemielaborant, Chemikant oder Chemisch-Technischer Assistent mögliche Alternativen. Gerade diejenigen, denen der Unterricht an der Hochschule zu theoretisch war, haben in auszubildenden Unternehmen die Chance, jede Menge praktische Aufgaben zu übernehmen.

Ein Studienabbruch im Lebenslauf ist nicht schlimm

Du denkst, für deinen Lebenslauf wäre es besser ein Studium abzuschließen, obwohl du unglücklich bist? Dann denkst du falsch. Ein kleiner Stolperer ist kein Problem, schließlich ist deine Entscheidung wohl überlegt und du kannst sie gut begründen. Vor allem, wenn du im Anschluss einen Plan B umgesetzt hast, hast du die Argumente auf deiner Seite. Du kannst bei deiner Bewerbung jedem Personaler gegenüber deutlich machen, dass du selbstbewusst und mutig genug bist, eigene Entscheidungen zu treffen. Du erkennst, wenn etwas schief läuft und handelst entsprechend. Oder anders gesagt: Du weißt, was du tust. Zudem hast du während deiner Zeit an der Hochschule trotzdem viel gelernt – über dich selbst, das wissenschaftliche Arbeiten, Projektarbeiten und den Umgang mit vielen fremden Menschen. Übrigens: Ein zeitweises Studium kann durchaus von Vorteil sein, nämlich dann, wenn du deine Wunsch-Ausbildung aufgrund der besuchten Kurse verkürzen kannst. 

So viele Studienabbrecher gibt es in einzelnen Fächern* (Bachelorstudium bzw. Staatsexamen)

Universitäten:

  • Mathematik und Naturwissenschaften: 43 Prozent
  • Geisteswissenschaften: 41 Prozent
  • Ingenieurwissenschaften: 35 Prozent
  • Kunst/Kunstwissenschaft: 29 Prozent
  • Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: 21 Prozent
  • Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften: 20 Prozent
  • Lehramtsstudiengänge: 16 Prozent
  • Humanmedizin: 10 Prozent


Fachhochschulen:

  • Ingenieurwissenschaften: 32 Prozent
  • Gesundheitswissenschaften: 29 Prozent
  • Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften: 21 Prozent
  • Mathematisch-naturwissenschaftliche Studiengänge: 39 Prozent
  • Rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Studiengänge: 17 Prozent

 

*Quelle: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), DZHW Brief 03/2020: Die Entwicklung der Studienabbruchquoten in Deutschland